Bürgerinitiative ATOKK 

Die Bürgerinitiative ATOKK ist ein Zusammenschluss von Bürgern, die sich gegen die gesundheitlichen Schäden des Bahnlärms im Bereich der Alten Trasse im Breisgau wehren.

 

ATOKK bedeutet Alte Trasse ohne Krach (und) Katastrophen.

 

Die Anzahl der Zugbewegungen hat sich in den vergangenen Jahren, insbesondere im Güterverkehr, kontinuierlich erhöht. Dies ist unter umweltpolitischen Gesichtspunkten sehr zu begrüßen. Zur Umwelt gehören aber auch die Anwohner der Alten Trasse. Die Lärmbelastung aber auch die Schäden durch Erschütterungen haben einen Umfang angenommen, der von uns nicht mehr toleriert wird.

 

Die Alte Trasse hat auf Grund der massiven Belastung zudem auch ein hohes Risiko für Katastrophen in dicht besiedeltem Gebiet. Die Beinahekatastrophe von Müllheim ist dafür ein eindrücklicher Beleg.

 

Lärm, insbesondere in der Intensität, wie er entlang der Bahnstrecke herrscht, ist gesundheits- schädlich. Das heißt, Lärm macht krank!

 

 Es herrscht akuter Handlungsbedarf

 

 

Die betroffenen Bürger freuen sich über die Grundsatzentscheidung für den autobahnnahen Bau eines 3. und 4. Gleises. Selbst bei optimistischsten Schätzungen wird dieses Projekt nicht vor dem Jahr 2025 realisiert sein. Solange können die Bewohner der Alten Trasse nicht warten!

 

Es ist eine Aufgabe der Daseinsfürsorge der Regierung des Landes Baden-Württemberg  und der Bundesregierung unter Einbeziehung der Deutschen Bahn an der Alten Trasse Lärm und Erschütterungen zeitnah und drastisch zu reduzieren.

 

Wir freuen uns mit den Anwohnern der neuen Trasse für das 3./4. Gleis, das Land, Bund und Bahn über das gesetzlich notwendige Maß hinaus für einen besseren Lärmschutz sorgen werden. Das ist gut und richtig.

 

Wir fordern gleiches Recht auf körperliche Unversehrtheit auch für die Bürger entlang der Alten Trasse. 

 

Wir fordern:

 

-          Nachhaltige Sanierung und  bauliche Verbesserung der bestehenden Trasse

-          Sanierung und Umbau, nach neuestem Stand der Technik, von Schienenstößen und Weichen

-          Verlegung von Schienenstößen in unbewohntes Gebiet

-          Lärmschutzwände oder Lärmschutzwälle, schallresorbierend nach neuesten Stand der Technik im gesamten Bereich der Wohnbebauung.

-          Innovative Lärmschutzmaßnahmen, z.B. Zwischenschienendämmung oder ähnliches.

-          Förderung passiven Lärmschutzes, unabhängig vom Baujahr des Hauses.

-          Katastrophenschutzplanung unter speziellem Bezug auf die von der Bahn ausgehenden potenziellen Gefährdungslagen

-          Umgehender Beginn der Realisierung des 3.und 4. Gleises

-          Verbindliche Zusage der Entscheidungsgremien, dass der Güterverkehr über die neue Trasse geführt wird

-          Unverzügliche lärmreduzierende Umrüstung des rollenden Materials

-          Sofortige Abschaffung des Schienenbonus

 

Uns ist vollkommen klar, dass die von uns geforderten Maßnahmen nicht von heute auf morgen in die Tat umgesetzt werden können. Bis dies erfolgt, muss den betroffenen Bürgern mit anderen Sofortmaßnahmen geholfen werden.

 

Wir fordern:

 

-          Sofortiges Tempolimit für Güterzüge, insbesondere von 22.00 – 6.00 Uhr

-          Sofortiges Nachtfahrverbot für Züge mit nicht lärmreduzierend umgerüsteten Güterwaggons

-          Sofortige Tonnagebeschränkung für die nicht umgerüsteten Güterwaggons

-          Unverzügliche umfassende Sanierung der Schienenstöße

-          Beginn einer Katastrophenschutzplanung

-          Sofortiger  Planungsbeginn für Lärmschutzwände/-Wälle

 

Wir möchten mit allen Entscheidungsträgern  ins Gespräch kommen. Es herrscht Handlungsbedarf! Alleine in Gundelfingen sind, ausweislich des Lärmaktionsplanes der Gemeinde 3.800 Menschen bei einer Gesamtbevölkerung von 11.600 Menschen gesundheitsschädigendem Lärm  ausgesetzt. Die verlärmte Fläche (Belastung größer 55 dB(A)) beträgt 5,1 qkm. In den benachbarten Gemeinden herrscht eine vergleichbare Belastung. Hierbei werden nicht die Spitzenpegel berücksichtigt, wie das für die Ermittlung der gesundheitlichen Gefährdung notwendig wäre, sondern Tagespegel.

 

Das Maß ist voll – wir brauchen Lärmschutz jetzt!